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Derby-Premiere in der Regionalliga

Ein Derby, das es vorher im Grunde noch nie gab, steigt am Samstag, 12. November 2022, (19.30 Uhr) in der Merzener Sporthalle. Das Aufeinandertreffen der ersten Basketball-Mannschaft des TuS Bramsche und der Merzener Lions (2. Regionalliga Nord-West) ist eine Premiere.

Rund 17 Kilometer trennen die Bramscher und die Merzener Spielstätte voneinander. Im Ligabetrieb sind sich die Erste der Red Devils und die blau-weißen Lions aber noch nie über den Weg gelaufen. Während sich Bramsche seit Jahren in der Regionalliga tummelt, spielen die ambitionierten Merzener erst seit der Saison 2020/21 in der 2. Regionalliga. Die geografische Nähe und viele personelle Verbindungen machen die Begegnung trotzdem zu einem mit Spannung erwarteten Derby.

Ein Drittel Red-Devils-Fans

120 Gästetickets haben die Bramscher Fans im Vorverkauf bekommen. Der Rest geht an die heimischen Schlachtenbummler. An der Abendkasse dürfen nur Lions-Fans zuschlagen. Rund ein Drittel der Zuschauer in der Merzener Sporthalle (Am Schulhof 1, Einlass ab 18.30 Uhr) werden somit die Red Devils anfeuern. Man muss kein Prophet sein, um einen lauten Hexenkessel zu erahnen.

Die räumliche Nähe ist aber nicht das Einzige, was die beiden Kontrahenten verbindet. Im Kader der „Löwen“ stehen einige Spieler, die in der Vergangenheit bereits das TuS-Trikot trugen. Center-Routinier Aleksandar Čuić und der Pro-A-erfahrene Blanchard Obiango sind zwei von ihnen. Hinzu kommt der ehemalige Bramscher Publikumsliebling Romello Steffen, der aufgrund einer schweren Verletzung allerdings schon seit Monaten nicht für die Lions auflaufen kann. Devils-Rückkehrer Max Grevemeyer gehörte dagegen 2020 zu den Merzener Aufstiegshelden.

Und dann wären da noch Marcel Kosiol und BW-Trainer Christian Rupp. In Bramsche waren beiden zwischenzeitlich gemeinsam aktiv. In der Saison 2011/12 trainierte Rupp die Red Devils in der 1. Regionalliga. Kosiol war damals ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. „Für mich als Trainer ist es eigentlich nichts Besonderes, gegen Bramsche zu spielen“, sagt Christian Rupp vor dem Derby. Er sei schon lange als Basketballtrainer im Bezirk aktiv und da treffe man eben oft auf alte Bekannte.

Merzen möchte dem Platzhirsch Bramsche Paroli bieten

„Für den Verein Blau-Weiß Merzen ist es jedoch eine tolle Sache, dem Platzhirsch vielleicht mal Paroli bieten zu können“, verweist Rupp auf die David-gegen-Goliath-Mentalität, die manch einer in Merzen nur zu gerne beschwört. Zur Realität gehört aber, dass auch im BW-Kader einige Profis stehen und sich „Löwen“ und „Rote Teufel“ somit mehr oder weniger auf Augenhöhe begegnen.

„Wir werden gegen Bramsche komplett sein, aber nach den bisherigen Leistungen sind sie der Favorit“, konstatiert Christian Rupp. Nach vier Auftakterfolgen schwächelten seine Schützlinge – auch aufgrund von Personalproblemen – an den vergangenen beiden Spieltagen. Die Niederlagen in Logabirum (68:83) und gegen Hagen (65:76) haben dazu geführt, dass Merzen von Tabellenrang zwei auf Platz fünf abgerutscht ist.

Seit dem ersten Spieltag an der Tabellenspitze stehen dagegen die Gäste aus Bramsche. Headcoach Reiner Frontzek und seine Mannschaft haben nach sechs Partien noch keine Pleite auf dem Konto. Ob die TuS-Weste auch in Merzen weiß bleibt, wird davon abhängen, wie gut die Bramscher die sicherlich heiße Derbyatmosphäre annehmen. An der fehlenden Unterstützung der eigenen Fans sollte es in der mehr oder weniger direkten Nachbarschaft nicht scheitern.

Bericht aus den BN von Sascha Knapek, Foto von Rolf Kamper

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