Gekämpft wie die Löwen, aber leider kein Heimsieg. Dafür eine teuflisch gute Stimmung im Devils Dome.
Die Ademax Red Devils Bramsche hatten am vergangenen Samstag die Aschersleben Tigers zu Gast. Die Devils standen zu diesem Zeitpunkt bei 3 Siegen und 0 Niederlagen. Auf Seiten der Tigers standen 1 Sieg und 2 Niederlagen zu Buche. Es kam also ein Gegner mit reichlich Wut im Bauch, denn aufgrund der vorhandenen Spieler ist der Anspruch bei den Tigers definitiv ein anderer als in den vergangenen Spielen gezeigt wurde.
Der Start der Devils gelang noch relativ gut, doch Aschersleben konnte sich schnell steigern. Spätestens als Teile der ersten 5 ausgewechselt wurden kam ein Bruch ins Spiel und die Tigers konnten sich absetzen. Das erste Viertel endete mit 19:31. Angetrieben von den lautstarken Fans fanden die Devils zu ihrer Stärke der letzten Spiele zurück und konnten das zweite Viertel mit 27:26 für sich entscheiden. Halbzeitstand: 47:57. Bis zur Halbzeit war das Spiel bereits von einer gehörigen Portion Aggressivität und Körperlichkeit geprägt, so dass es für das Schiedsrichtergespann von Anfang an schwer war, den Überblick zu behalten. Auch in der zweiten Halbzeit beruhigte sich das Spiel nicht, sondern wurde noch wilder.
Die Ascherslebener versuchten mit vielen Tricks die Bramscher aus dem Konzept zu bringen und interagierten mit dem Bramscher Publikum, was die Stimmung in der Halle immer mehr anheizte. Dies führte schließlich dazu, dass der bis dahin bärenstarke Braimoh mit zwei technischen Fouls das Feld verlassen musste. Doch die Devils hielten dagegen und die Truppe zeigte trotz ihres jungen Alters eine bemerkenswerte Reife und Disziplin und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Das 3. Viertel endete mit 68:72 und Bramsche war da. Doch im vierten Viertel zeigten die Tigers, warum sie vor der Saison zu Recht als Favorit gehandelt wurden und konnten durch ihre individuelle Klasse die Devils bis zum Ende auf Distanz halten. Bramsche schaffte es zwar oft bis 20 Sekunden vor Ablauf der Shotclock hervorragend zu verteidigen, doch dann fehlte der letzte Wille oder die Konzentration, um einen Stop zu erzwingen. Irgendwann zeigt so ein Spiel eben seine Auswirkungen auf die eigenen Kraftreserven.
Am Ende gewinnen die Tigers verdient mit 86:96. Der bittere Nachgeschmack bleibt dennoch.
In einem in der Summe sehr hektischen und hitzigen Spiel wäre sicherlich mehr drin gewesen. Unter dem Strich können die Jungs und das Trainerteam aber stolz auf sich sein. In einem Spiel, das für alle Akteure auf dem Platz sicherlich keines war, wie man es jeden Tag erlebt, hat man nie aufgehört zu kämpfen und bei aller Trauer über die Niederlage bleibt der Lerneffekt, dass man auch gegen eine mit Vollprofis gespickte Mannschaft eine gute Chance hat. Man steht mit 3:1 Punkten auf einem guten 6. Platz und hat weiterhin Tuchfühlung zur oberen Tabellenhälfte. Diese Mannschaft hat eine enorme Upside und wird den Bramscher Zuschauern noch viel Freude bereiten. Wenn es gelingt, auch die Bankspieler in einen Rhythmus zu bringen, ist diese Bramscher Mannschaft eine Herausforderung für jeden Gegner.
Boxscore: https://www.basketball-bund.net/scouting.do?reqCode=spielStatistik&spielplan_id=2536254
Bereits am kommenden Samstag geht es in den hohen Norden zu den altbekannten Twisters Rendsburg. Rendsburg steht mit einem Sieg und drei Niederlagen auf dem 9. Platz. Will man den Anschluss nach oben halten, ist ein Sieg gegen die heimstarken Twisters Pflicht. Dabei wird es vor allem wieder darauf ankommen, dass Levickas und Thompson ihr „A Game“ abrufen können.