TuS dreht am Ende auf
Bramsche. Am Ende zeigt die Anzeigetafel in der Realschulhalle einen deutlichen 86:67-Erfolg der Red Devils an. Repräsentativ für die enge Partie ist das Ergebnis nicht. Gegen den Osnabrücker TB tun sich die Gastgeber vor 800 Zuschauern lange schwer. Die besseren Nerven machen den Unterschied.
Zu Beginn läuft für die favorisierten Gastgeber alles nach Plan. Ein erfolgreicher Dreier von Romello Steffen und vier schnelle Punkte von Bernd Fährrolfes sowie Marko Primorac sorgen für eine 8:4-Führung des TuS. Als dann auch noch Jan Philipp Seitz einen Korbleger mit Foul versenkt, spricht vieles für einen Blitzstart der Teufel.
Schlechte Trefferquote
Dieser wird allerdings von der fortan schlechten Wurfauswahl der Hausherren und konsequentem Offensivspiel der Osnabrücker, bei denen der etatmäßige Aufbauspieler James Hannah fehlt, im Keim erstickt. Die Gäste führen zwischenzeitlich mit 16:15 (8.). Ihre 20:19-Viertelführung verdanken die Wesselkamp-Schützlinge einem kleinen Endspurt.
Im zweiten Viertel setzt sich die schlechte Wurfquote der Gastgeber fort. Allen voran Derick Pope lässt viele gute Chancen ungenutzt. Gerade von der Dreipunktlinie ist der Korb für die Red Devils scheinbar wie vernagelt. Angeführt von Christian Dreißig (23 Punkte) nutzt Osnabrück die Unzulänglichkeiten des Tabellenführers eiskalt und zieht Mitte des Viertels auf 32:26 davon.
Der Knoten platzt
Kurz vor der Halbzeit dann der Wendepunkt: Auch der OTB beginnt Fehler zu machen und Bramsche kann wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff ausgleichen (36:36). Als die Red Devils dann sogar noch einmal in Ballbesitz kommen und Romello Steffen den an der Dreipunktlinie stehenden Daniel Meyer freispielt, platzt der Knoten. „Dreier Meyer“ versenkt den Wurf und wird von seinen Teamkollegen zu Recht gefeiert.
Nach der Pause baut Bramsche den Vorsprung Schritt für Schritt aus. Kurz vor dem Viertelende dann die gleiche Szene wie kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs. Mit der Schlusssirene steigt Daniel Meyer an der Dreierlinie hoch und erhöht die TuS-Führung damit auf zwölf Zähler (60:48).
Nerven nicht im Griff
Im letzten Abschnitt schöpft der OTB beim Stand von 67:61 (35.) für Bramsche kurzzeitig Hoffnung. Schlussendlich ist es dann Osnabrücks Naim Noureddin (5 Punkte), der seine Nerven nicht im Griff hat, und mit einem unsportlichen Foul für die Vorentscheidung sorgt. Zwei Punkte von Jan Philipp Seitz an der Freiwurflinie und ein spektakulärer Dunk von Derick Pope im daran anschließenden Ballbesitz schrauben den TuS-Vorsprung auf 14 Punkte (75:61). Das umkämpfte Derby ist entschieden, wobei der Endstand (86:67) den Spielverlauf nicht wirklich wiedergibt.
„Das, was wir uns vor dem Spiel vorgenommen hatten, konnten wir erst in der zweiten Halbzeit umsetzen“, analysierte Dennis Wesselkamp nach dem fünften Sieg im fünften Spiel. Die schwächere erste Hälfte beunruhigte den Bramscher Trainer dabei nicht sonderlich. In seinem Fazit freute sich der Coach viel mehr über die Nervenstärke und die Defensivleistung seines Teams. „Trotz des Rückstands in der ersten Hälfte haben wir zu jeder Zeit einen kühlen Kopf bewahrt. Wir wussten, wenn wir uns defensiv steigern, und unseren Gameplan besser umsetzen, werden wir gewinnen.“
Für den TuS Bramsche spielten: Derick Pope 18 Punkte/1 Dreier, Bernd Fährrolfes 16, Romello Steffen 14/1, Jan Philipp Seitz 13, Marko Primorac 7/1, Daniel Meyer 6/2, Heiner Fährrolfes 6, Max Grevemeyer 3, Marcel Kosiol 2, Andreas Joachim 1, Marius Rautenstrauch, Yannik Rautenstrauch.
Bericht aus den BN von Sascha Knapek, Bild aus den BN von Rolf Kamper