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TuS ADEMAX Red Devils Bramsche – MTV/BG Wolfenbüttel      67:64 (15:17, 39:37, 51:48)

Man müsste schon sehr viel Phantasie haben, um sich so ein Drehbuch einfallen zu lassen, aber mal ganz von vorne beginnend.
Wie so oft, gewann den Jump für die TuS Ademax Red Devils, vor einer wie fast immer tollen Kulisse auf die man sich in Bramsche in den Heimspielen verlassen kann, Sasa Cuic. Bramsches Trainer Roland Senger, wollte gegen die abgezockten Gäste aus Wolfenbüttel das Tempo hochhalten und ihnen mit einer Mann-Mann-Verteidigung den Zahn ziehen. Das gelang den Red Devils allerdings  nur selten, denn wenn die Gäste den Ball hatten, spielten sie ihre Systeme durch und fast immer in einem gemäßigten Tempo. Die Folge war, dass auf beiden Seiten nur wenige Korberfolge gelangen. Bereits im ersten Viertel, kamen einige TuS-Spieler nur schwer ins Spiel und erlaubten dem Spitzenreiter dadurch immer wieder auszugleichen oder knapp in Führung zu gehen. So passte es auch in das Gesamtbild, das die Red Devils nach zehn Spielminuten 15:17 hinten lagen.

Auch nach der Kurzpause war es ein ähnliches Bild und ein zähes Ringen um jeden Ball, wobei das Team um Spielmacher Till Henje Knopke, in einigen Phasen etwas abgeklärter wirkte und die Bramscher vor einige Probleme stellte. Ob am Brett oder in Eins gegen Eins Situationen, es war ein Spiel auf Augenhöhe. Nach einer Bramscher Auszeit und die Umstellung auf eine Zonenverteidigung Mitte diese Viertels, sah man, dass die Gäste damit mehr Probleme hatten zum Erfolg zu kommen. Die Red Devils nutzten allerdings bis zur Halbzeitpause diese leichten Schwächen nur zu selten und so stand es zur Pause 39:37 für das Heimteam.

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel allerdings grundlegend ändern. Mit einer enormen Power und der dazu gehörigen Konzentration, schraubten die Spieler um Jan Philipp Seitz das Ergebnis im Nu auf eine Differenz von über 10 Punkten.  Wolfenbüttel nahm sofort eine Auszeit . Aber auch die zeigte keinerlei Wirkung, die Red Devils kamen in einen Lauf und schraubten das Ergebnis auf über 20 Punkte Differenz, sodass Mitte dieses Viertels die Messe eigentlich gelesen war, aber weit gefehlt.

Im Gefühl der konfortablen Führung, wurde mehrfach gewechselt, der Spielfluss war wie abgeschnitten und die Gäste zeigten ihre Klasse nicht nur spielerisch, sondern auch vom Nervenkostüm her gesehen. In fünf Minuten holten die Wolfenbütteler diesen Rückstand fast wieder auf und sowohl die Bank der Bramscher als auch die Zuschauer trauten ihren Augen nicht. Allerdings hat es in der Vergangenheit schon häufiger ähnliche dritte Viertel in Bramsche gegeben. Auszeit und nur noch ein Vorsprung von drei Punkten, es stand 51:48.

Mit neuer Energie und der ersten Fünf begann Bramsche auch wieder zu punkten und setzte sich leicht ab, führte mit sieben Punkten, aber konnte auch da wieder den obligatorischen Sack nicht zumachen. Die Spieler von Headcoach Thorsten Weinhold, versuchten mir ihrer ersten Garde das Ergebnis zu verkürzen um in Schlagdistanz zu bleiben. Das gelang nicht nur, sondern beim Stand von 60:56 erzielte der in Schlussphase überragende Knopke einen recht leichten Korbleger und nach einem Fehlversuch der Bramscher ein Dreier zum 61:60 für die Gäste. Der TuS hatte Ballbesitz, verlor ihn aber überhastet an der Seitenlinie und es war wieder Knopke, der mit einem Dreipunktwurf aus rund acht Metern die Gastgeber schockte, denn in kürzester Zeit lag man 60:64 zurück.

Nun nahm Coach Senger eine Auszeit bei noch 1:25 auf der Uhr. Es wurde nochmals gewechselt und der Ball sollte entweder zu Sasa Cuic oder Cameron Coleman ans Brett, um zu punkten und ein zusätzliches Foul zu ziehen. Beides gelang zwar nicht, aber ein Korbleger vom gut aufgelegten Marko Primorac, landete in der Reuse und danach kamen auch die Gäste durch aggressives Bramscher Spiel nicht zum Korberfolg. Die Devils hatten den Ball und dieser kam zu Sasa Cuic ansBrett, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum Ausgleich punktete.

Nochmals wechselte Coach Senger und brachte für Naim Noureddin, Daniel Meyer, der bis dahin noch keinen Wurf getroffen hatte. Wolfenbüttel hatte den Ball und wollte ebenfalls über einen Langen zum Erfolg kommen, das gelang allerdings wieder nicht und Bramsche hatte den Ball. Es waren noch rund 18 Sekunden auf der Uhr, die Zuschauer standen auf ihren Plätzen und machten mächtig Stimmung, was die Gäste in der Schlussphase eventuell auch so beeindruckt hatte, das sie diese drei Fehler zu viel machten. Jan Philipp Seitz brachte den Ball und wartete auf die letzten Sekunden des Spiels in der regulären Spielzeit. Durch ein kluges Passspiel auf den freistehenden Daniel Meyer, bekam er den Ball auf der Tribünenseite und versenkte diesen in der Reuse der Gäste.

67:64 stand auf der Anzeige und nur noch 0,4 Sekunden Zeit für den Spitzenreiter, die erste Niederlage zu verhindern. Auszeit von Wolfenbüttel um diese Minimalchance eventuell noch zu nutzen. Unter einem enormen Lärm in der Halle, fand der Pass der Gäste jedoch keinen Mitspieler mehr, sondern Cameron Coleman beförderte die Kugel ins Seitenaus. Bramsche hatte auf der Zielgeraden gerade noch die zweite Niederlage abwenden können und setzte sich dadurch wieder an die Tabellenspitze. Ein Kraftakt gegen einen Gegner, der zurecht mit zu den Aufstiegsaspiranten gehört, nicht nur nach diesem Spiel.

Beim Sieger punkteten: Cameron Jamal Coleman 20, Aleksandar Cuic 17/1/Jakob Freimuth 1, Lukas Kleyböcker 2, Daniel Meyer 3/1, Naim Noureddin 9/2, Marko Primorac 5, Jan Philipp Setz 10, Thorben van de Water, Obiango Blanchard und Heiner Fährrolfes.
MTV/BG Wolfenbüttel: Clemens Beier 9, Moritz Bothe 14, Kai Globig 7/1, Oliver Hahn 3, Till Jeske 8, Till Henje Knopke 17/4, Kai Seidel 2, Philip Tetzel 4/1.

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