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Interview mit TuS-Trainer

Bramsche. An der Seitenlinie der „Roten Teufel“ gibt Ex-Nationalspieler Reiner Frontzek (39 Partien) mittlerweile seit viereinhalb Jahren den Ton an. Im BN-Interview haben wir den Basketballlehrer zur aktuellen Saison, seinen Titelfavoriten und seiner Einwechselstrategie befragt.

Sieben Siege aus zehn Begegnungen sind eine mehr als ordentliche Zwischenbilanz für die Basketballer der Swap Red Devils Bramsche. Aufgrund der Leistungsdichte im oberen Tabellendrittel der 2. Regionalliga West liegen die Hasestädter mit dieser Bilanz momentan aber nur auf Tabellenplatz fünf.

Herr Frontzek, wie beurteilen Sie den Saisonverlauf bislang?

Die Heimniederlage gegen Quakenbrück wäre durch ein konzentrierteres Vorgehen in der Schlussphase möglicherweise noch zu vermeiden gewesen. Allerdings konnten sich die jungen Quakenbrücker aufgrund ihres jahrelangen intensiven Trainings deutlich verbessern. Sie haben sich physisch weiterentwickelt und gehören in dieser Saison zu den stärksten Teams der Liga. Die Auswärtsniederlagen in Wolfenbüttel und in Neustadt sind der einfachen Tatsache geschuldet, dass wir derzeit nicht an die Leistungsstärke der beiden, vor heimischer Kulisse noch unbesiegten Spitzenteams, heranreichen können. Wenn man dieser Gründe unserer drei Niederlagen bedenkt, bin ich mit dem bisher Erreichten zufrieden.

Mit Jandell „Papito“ Hersisia hat es nicht so geklappt, wie der Verein es sich vorgestellt hat. Wird der Abgang intern kompensiert oder sind Sie auf der Suche nach Ersatz?

Lukas Kleyböcker hat sich nach dem Weggang von „Papito“ bereit erklärt, der Mannschaft zur Verfügung zu stehen und mögliche personelle Engpässe auf den großen Positionen abzufangen. Da Lukas aber nur einmal in der Woche mit unserem Team trainieren wird, und nach seiner längeren Basketballpause aktuell auch nicht auf dem hohen Level der letzten Saison spielen kann, müssen wir vorbereitet sein, um auf ungünstige zukünftige Entwicklungen bedarfsweise reagieren zu können. Die Mannschaft ist jedoch in ihrer derzeitigen Zusammensetzung wettbewerbsfähig und in der Lage, sich gegen die leistungsstarke Konkurrenz erfolgreich zu behaupten.

Viele in Bramsche träumen wieder, wie in der vergangenen Spielzeit, vom Kampf um die Meisterschaft. Wie sehen Ihre Ziele für den Rest der Saison aus?

Nach der sehr erfolgreichen Vorsaison sollten die Ansprüche nicht unrealistisch werden. Nur Wenigen außerhalb des engen Umfeldes ist bekannt, welchen Aufwand die Verantwortlichen betreiben müssen, um eine zumindest wettbewerbsfähige Mannschaft zusammen zu stellen und in welcher Form die geschaffenen sportlichen Strukturen genutzt werden, um bei der mittlerweile vorhandenen Leistungsdichte im oberen Drittel der 2. Regionalliga mitspielen zu können. Deshalb möchte ich dazu auffordern, die in jedem Spiel hundertprozentige Einsatzbereitschaft unserer Mannschaft unabhängig vom Ergebnis zu würdigen und das Team weiterhin so positiv zu unterstützen. Selbstverständlich wollen wir jeden Gegner besiegen, aber wir sind uns auch bewusst, dass noch viele schwere Heim- und Auswärtsspiele bevorstehen. Von möglichen Niederlagen dürfen wir uns keinesfalls aus der Bahn werfen lassen.

Bis Platz sechs ist in der Liga alles noch dicht zusammen, wenn es um den Titel geht. Wer sind aus Ihrer Sicht die Meisterschaftsfavoriten?

Nachdem bis auf Bürgerfelde alle Mannschaften gegen uns gespielt haben, würde ich Wolfenbüttel und Neustadt zu den Favoriten auf die Meisterschaft zählen, da diese beiden Teams sehr ausgeglichen besetzt sind. Sie spielen strukturiert, verfügen über eine gute Basketballgrundausbildung und haben erfahrene Spielgestalter in ihren Reihen. Der TSV Neustadt wäre wahrscheinlich bereit, den Aufstieg in die 1. Regionalliga wahrzunehmen, sodass abzuwarten bleibt, ob deren ausgegebenes Ziel noch zusätzliche Kräfte freimachen kann und auch die Leistungsbereitschaft erhöht.

Auch in Spielen, die frühzeitig entschieden sind, setzen sie oft bis zum Ende auf ihre Leistungsträger und geben Ergänzungsspielern nicht so viele Minuten, wie mancher Fan es sich wünschen würde. Woran liegt das?

Sicherlich setzt sich auch unser Team aus den sogenannten Leistungsträgern und den sogenannten Ergänzungsspielern zusammen. Im Verlauf einer Partie werden jedoch unterschiedliche Spielerkombinationen in Abhängigkeit vom jeweiligen Gegner auf dem Feld stehen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Jeder Spieler hat somit grundsätzlich die Möglichkeit, eingesetzt zu werden, wenn meinerseits ein entsprechender sportlicher Bedarf gesehen, und vom Spieler eine positive Leistung gezeigt wird.

Der Zeitpunkt, wann ein Spiel entschieden ist, kann für mich aber meistens keine große Bedeutung haben, um allen bisher wenig eingesetzten Spielern zu mehr Spielzeit zu verhelfen. Erstens ist der richtige Zeitpunkt nicht immer so leicht einzuschätzen. Und zweitens kommt es für uns vordergründig aus Respekt vor dem Gegner keinesfalls in Frage, den Eindruck zu erwecken, dass es unsere Mannschaft nicht nötig hat, das Spiel mit den an diesem Tag am besten harmonierenden und am erfolgreichsten agierenden Spielern zu beenden.

Bericht von Sascha Knapek aus den BN, Bild aus den BN von Rolf Kamper

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